Senioren

Was vor mehr als 10 Jahren die Gemeinde Lahntal auf dem Gebiet der Kinderbetreuung war, gilt heute auch für den Bereich der Seniorenarbeit: Lahntal geht voran!

Ein bunter Reigen von Aktivitäten zeichnet das Engagement der Gemeinde für Seniorinnen und Senioren aus, geprägt von dem Leitsatz „Wir wollen, daß ältere Menschen unserer Gemeinde Lahntal sich bei uns wohlfühlen und gern bei uns leben wollen“.

Die weit und breit einzige hauptamtliche Seniorenbeauftragte einer Gemeinde, Senioren-Aktiv-Wochen, vielfältigste Angebote für Senioren, eine Wohnberatung für ältere Mitbürger, Begegnungsstätten für Jung und Alt: Lahntal hat in den zurückliegenden Jahren schon viel geleistet.

Aktiv im Alter

Wir erfreuen uns einer immer größeren Lebenserwartung, häufig bei bester Gesundheit. Diese Zeit will gestaltet werden. Wir wollen, dass unsere Gemeinde auch attraktiv für ältere Mitbürger bleibt.

Ortrud Lauer, Lahntals hauptamtliche Seniorenbeauftragte hat in den letzten Jahren gemeinsam mit vielen ehrenamtlichen Mitstreiterinnen und Mitstreitern eine Vielzahl unterschiedlichster Angebote für ältere Mitbürgerinnen und Mitbürgern aufgebaut. Im Vordergrund steht hier immer: Selbst aktiv werden.
Dazu zählen‚ Otto´s Tanztee‘, der regelmäßige Stammtische für Senioren, kleinere Fahrten wie zum Beispiel zum Maintower nach Frankfurt, und vieles mehr.

Inzwischen sind drei Begegnungscafés für Jung und Alt in unserer Gemeinde entstanden:

  • das Generationencafé Krafts Hof in Sterzhausen
  • das Café im Kultur- und Gemeinschaftszentrum Goßfelden und
  • das Bürgerstübchen in Caldern.

Wohnberatung

Wir wollen, dass ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger möglichst immer in den eigenen 4-Wänden wohnen können. Vielfalt braucht dies Hilfe von außen, um zu erkennen, was rechtzeitig verändert werden kann, damit dies auch möglich ist. Gemeinsam mit den Kommunen des Nordkreises bietet die Gemeinde Lahntal über den St. Elisabeth-Verein seit über einem Jahr eine unabhängige und ksotenlose Wohnberatung an. (Übrigens wurde diese Initiative von der CDU Lahntal abgelehnt!)

Gleichgesinnte gesucht

Nicht jedem ist es vergönnt, in den eigenen vier Wänden möglichst lange zu leben: weil das Haus oder die Wohnung zu viele Treppen hat oder zu groß ist, oder, oder …

Die Gemeinde Lahntal hatte sich gemeinsam mit dem St. Elisabeth-Verein mit dem Projekt „Gleichgesinnte gesucht – Lebensträume kennen kein Alter“ um eine Förderung des Landkreises beworben und diesen Förderpreis auch erhalten.

Bei diesem gemeinsamen Projekt stand die Idee im Vordergrund, Interessierte und Gleichgesinnte für ein selbst initiiertes Wohnprojekt zu gewinnen und in einem moderierten Prozess zusammenzubringen.

Wohnhof Lahntal in Goßfelden

Zwischen Juli und September 2017 waren die 13 Wohnungen bezugsfertig.

Dr. Kornelia Grundmann, eine der Mitinitiatorinnen der ersten Stunde: So wollen wir den Mehrgenerationen-Gedanken umsetzen. Durch ein gemeinschaftliches Zusammenleben von mehreren  Generationen sollen bei einem gesunden Maß an Nähe und Distanz alle Bewohnerinnen und Bewohner profitieren können.

Die Wohnungsgröße in den vier Häusern ist variabel (60 – 112 qm, 2-4 Zimmer). Alle Wohnungen sind barrierearm/frei und über einen Aufzug erreichbar. Die Häuser werden durch oberirdische, wohnungsnahe Kellerersatzräume sowie teilweise durch Laubengänge verbunden Eine der Wohnungen ist ein großer Gemeinschaftsraum, der von allen Bewohnern genutzt werden kann.

Auf dem großen Grundstück von über 3000 qm sind Parkplätze bzw. Carports für alle Bewohner, ein im Parkplatzbereich gelegener Fahrradraum und Müllhaus  sowie eine gemeinschaftlich nutzbare, naturnahe Gartenanlage mit Sitzplatz vorhanden.

Der energetische Standard der Gebäude wird durch umweltgerechte Holztafelbauweise und die Nutzung von Solarenergie gewährleistet. Durch KWF-55 Standard, Pelletheizung und Wärmerückgewinnung werden nur geringe Energiekosten anfallen.

 

Pflege im Alter

Angefangen haben unsere Initiativen für Senioren mit der Idee, in Lahntal eine Betreuungseinrichtung für alterskranke Mitbürgerinnen und Mitbürger zu errichten.
Es war sicher sehr wagemutig, dass die Gemeinde vor Jahren ‚Kraft´s Hof‘ in Sterzhausen aus einer Insolvenz heraus gekauft hat. Aber das Wagnis wurde mit Erfolg belohnt: Der St. Elisabeth Verein konnte für unsere Idee gewonnen werden und betreibt nach unserer Auffassung dort heute eine der qualitativ besten Einrichtungen ihrer Art.
Damit war der erste Schritt gemacht, dass alterskranke Mitbürgerinnen und Mitbürger auch im Betreuungsfalle weiter unter uns leben können. In der ihnen bekannten Umgebung und leicht erreichbar für Freunde und Angehörige.

Am 8.11.2019 wurde das des Gebäude der ambulant betreuten Wohngruppe in der „Neuen Mitte“ in Goßfelden eingeweiht.

In der ambulant betreuten Wohngruppe wohnen ältere und pflegebedürftige Menschen, die nicht mehr in ihrer eigenen Wohnung alleine leben oder versorgt werden können. Sie leben hier in ihren eigenen Zimmern und werden rund um die Uhr betreut. Diese Wohngruppen sehen wie normale Wohnungen aus und sind barrierefrei gestaltet.Diese Wohngruppe ist in der Trägerschaft des St. Elisabeth Vereins e.V. Marburg.

Prägend für das Zusammenleben in der Wohngruppe ist es, so lange wie möglich selbstbestimmt und die Selbstständigkeit erhaltend zu leben. So wird der Alltag entsprechend des eigenen Lebensrhythmus und der individuellen Fähigkeiten gestaltet. Da hat das ganz viel Tun genauso Platz wie das nur sich Ausruhen und zuzuschauen was die anderen so machen.

Viel Mitbestimmung und Mitwirkung durch die Betreuten und ihre Angehörigen ist hier erwünscht. Darum ist eine ambulant betreute Wohngruppe auch genau das Richtige für Angehörige, die Entlastung suchen, aber weiterhin Verantwortung leben möchten und Interesse an echter Mitwirkung für das Leben in der Wohngruppe haben.

Die Mieterinnen und Mieter verbleiben grundsätzlich bis an ihr Lebensende in der ambulant betreuten Wohngruppe.

 

In dieser Wohngruppe leben 10 Personen in einer großen Wohnung zusammen. Alle haben ihr eigenes Zimmer und alle nutzen Küche, Wohnzimmer, den Wohnessraum und Bäder gemeinsam. Morgens beginnt der Tag mit einem Frühstück, dass nach dem individuellen Aufstehen eingenommen wird. Hierbei wird sich unterhalten, die Zeitung gelesen oder der letzte „Tratsch“ besprochen.

Bei der Mittagessenvorbereitung kann jeder mitmachen oder es auch nur miterleben. Ebenso ist dies die Zeit für einen gewünschten Rückzug in das eigene Zimmer oder die Teilnahme an gemeinsamen Aktivitäten, z.B. Spielen, Einkaufen, zum Arzt gehen. Nach dem gemeinsamen Mittagessen und der Mittagsruhe findet man sich wieder zum Kaffeetrinken und vereinbarten Aktivitäten wieder. Spazierengehen, Besuch des Familien- und Kulturzentrums gegenüber, Singen und Erzählen lassen die Zeit bis zum Abendessen wie im Flug vergehen. Der Abend klingt dann nach einem gemütlichen Beisammensein aus.

Die Einrichtung der Wohnung ist selbstverständlich Sache derer, die in ihr leben. Behaglichkeit im eigenen Zimmer zieht mit den eigenen lieb gewordenen Möbeln ein, die jede Mieterin und jeder Mieter für sich mitbringt. Die Gestaltung der gemeinschaftlich genutzten Räume ist eine gemeinsame Aufgabe. Auch diese werden so weit wie möglich mit eigenen, mitgebrachten Möbeln eingerichtet. Zunächst sind sie in dieser Wohngruppe teilweise bereits mit gemütlichen Möbeln durch den Vermieter ausgestaltet. Einige notwendige funktionale Gegenstände sind bereits vorhanden, z.B. Waschmaschine, Trockner. Ebenso ist der Wohnessraum möbliert und mit einer kompletten wohnlichen Einbauküche mit allen nötigen Geräten ausgestattet. Weitere größere Anschaffungen werden bei Bedarf gemeinsam besprochen und bei Umsetzung werden die Kosten auf die Miete umgelegt.