Kernbohrungen in den Brückenpfeilern untermauern: Brückensanierung auf „bröseligem Magerbeton“ ist nicht vertretbar

auf diesem Fundament ist keine sichere Brücke mehr vertretbar

In der Sitzung des Gemeindeparlaments am 19.5.2020 wurde der Gemeindevorstand beauftragt, eine Prüfung der Standfestigkeit der Brückenpfeiler zu beauftragen.

Bürgermeister Manfred Apell hatte in der Sitzung nochmals ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die derzeitige Brücke schon über 60 Jahre alt und es sehr fraglich ist, ob die Brückenpfeiler zur Erbauungszeit in den 60er Jahren eine tiefgreifende Gründung erhalten haben.

Dass er mit seiner Einschätzung richtig lag, haben die Ergebnisse der Kernbohrungen vom 9. und 10. Juni 2020 nun gezeigt.

In einer sehr gut besuchten Bürgerversammlung am 16.6.2020 in der Lahnfelshalle, unter Corona-Bedingungen auf 80 Personen begrenzt, trug Dipl. Ing. Oliver Meyer vom beauftragten Büro zunächst noch einmal den Inhalt seiner Prüfberichte vor mit seinem Fazit: Der Brückenbestand wäre zwar mit dem Einsatz unverhältnismäßig hoher Mittel sanierungsfähig, aber nicht sanierungswürdig.

Die fünf Kernbohrungen, jeweils zwei in den Nord- und Südpfeilern sowie einer in einer Pfeilerverstärkung, haben ergeben, dass man „nur sehr bröseligen Magerbeton bis zum Kiesgrund“ vorgefunden habe.

Das bestätigte auch Bürgermeister Apell in seiner Ansicht, dass diese alten Pfeiler für eine weitere Nutzung im Rahmen eines Sanierungsvorhabens der bisherigen Brücke ungeeignet sind.

Eine Brückensanierung/Erhalt der bisherigen Isenbergbrücke sei aus Sicht der Gemeinde nicht sinnvoll. Stattdessen soll ein neues Bauwerk angestrebt werden. Eine entsprechende Vorlage werde für das Gemeindeparlament zur Beschlussfassung vorbereitet.

In der anschließenden Aussprache zum Thema unter Leitung des Vorsitzenden der Gemeindevertretung stellt ein Bürger die Frage, ob es denn überhaupt notwendig sei, an stelle der bisherigen eine „Ersatzbrücke“ zu bauen. Querungsmöglichkeiten seien ausreichend vorhanden und es gebe dringenderen Sanierungs- und damit Finanzierungsbedarf in Lahntal.

Auch ein Sprecher der Bürgerinitiative machte deutlich, dass eine kurzfristige Sanierung der alten Brücke nach dem Stand der Erkenntnisse nicht sinnvoll ist.

Er stellte anhand von Planzeichnungen seine Vorstellungen, wie eine neue Brücke aussehen könnte, vor.

Ausführlich informiert die Gemeinde Lahntal auf ihrer Homepage zum Thema Isenberg-Brücke hier: 
https://www.lahntal.de/rathaus-politik/politik/isenbergs-bruecke-in-gossfelden/