Betreutes Wohnen im gewohnten Umfeld: Ambulante Wohngruppe Goßfelden

im Erdgeschoss befindet sich das gemütliche Wohnzimmer

Ernst Boltner/Geschäftsbereichsleiter der Altenhilfe des St. Elisabethvereins und Bürgermeister Manfred Apell

Bürgermeister Manfred Apell:

2009 haben wir mit dem Umbau des Einkaufsmarktes zum Kultur- und Gemeinschaftszentrum begonnen, das 2010 eingeweiht werden konnte. Es war der erste Baustein für die‚Neue Mitte Goßfelden‘ in der Lindenstraße, der Bebauung des früheren Festplatzes Goßfeldens.2010 schloss sich der Abriss der Feuerwehr auf dem Festplatz und die Sanierung der Alten Schule in Goßfelden mit dem Anbau für ein Gesundheitszentrum an. Das Gesundheitszentrum konnte 2011 eingeweiht werden, das erste Gesundheitszentrum in einer Gemeinde unserer Größe und ein sehr wichtiger Schritt, die ärztliche Versorgung für Goßfelden und Sarnau zu gewährleisten. Wir haben damals schon geschafft, was heute viele ländliche Gemeinden teils vergebens versuchen. Es erfüllt mich noch heute mit großem Stolz.

am 23.11.2017 erfolgte der erste Spatenstich

Unser Pläne waren damals schon ein wenig gewagt: ein Gesundheitszentrum,ein Gemeinschaftszentrum, eine Wohneinrichtung für ein barrierefreies Wohnen im Alter und – auch ganz wichtig – eine Betreuungseinrichtung für ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger mitten in Goßfelden an einem gemeinsamen Ort zu bündeln. Lange Zeit war nicht sicher, ob wir dieses ehrgeizige Ziel erreichen können. Der heutige Wohnhof war ein mutiges Unterfangen und brauchte immer wieder einen neuen Anlauf: Aber er ist Wirklichkeit geworden und als eine der ersten barrierefreien Wohnprojekte im ländlichen Raum (das erste in unserem Landkreis!) wurde 2017 bezogen.

.Es fehlte lange: Die Betreuungseinrichtung, die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern ein Wohnen im gewohnten Umfeld unserer Gemeinde ermöglicht.

letzter Baustein in Goßfeldens „Neuer Mitte“ : Die ambulante Wohngruppe

Der 8.11.2019 ist nun der Tag, an dem Lahntals und Goßfeldens größtes Bau- und Zukunftsprojekt abgeschlossen werden konnte: Die Neue Mitte Goßfelden.

Was ist eine ambulante Wohngruppe?

Hier wird gemeinsam gegessen
….und gekocht

In einer ambulant betreuten Wohngruppe wohnen ältere und pflegebedürftige Menschen, die nicht mehr in ihrer eigenen Wohnung alleine leben oder versorgt werden können. Sie leben hier in ihren eigenen Zimmern und werden rund um die Uhr betreut. Diese Wohngruppen sehen wie normale Wohnungen aus und sind barrierefrei gestaltet.

Prägend für das Zusammenleben in der Wohngruppe ist es, so lange wie möglich selbstbestimmt und die Selbstständigkeit erhaltend zu leben. So wird der Alltag entsprechend des eigenen Lebensrhythmus und der individuellen Fähigkeiten gestaltet. Da hat das ganz viel Tun genauso Platz wie das nur sich Ausruhen und zuzuschauen was die anderen so machen.

Viel Mitbestimmung und Mitwirkung durch die Betreuten und ihre Angehörigen ist hier erwünscht. Darum ist eine ambulant betreute Wohngruppe auch genau das Richtige für Angehörige, die Entlastung suchen, aber weiterhin Verantwortung leben möchten und Interesse an echter Mitwirkung für das Leben in der Wohngruppe haben.

Die Mieterinnen und Mieter verbleiben grundsätzlich bis an ihr Lebensende in der ambulant betreuten Wohngruppe.

Diese Wohngruppe ist in der Trägerschaft des St. Elisabeth Vereins e.V. Marburg. Der St. Elisabeth-Verein e.V. Marburg ist Mitglied im Diakonischen Werk Hessen. Die Arbeit wird in der Tradition christlicher Nächstenliebe und gesellschaftlicher Verantwortung der Diakonie der Evangelischen Kirche durchgeführt. Sie ist gedacht als kleinteiliges und wohnortnahes Versorgungsangebot für Menschen im Alter ab 65 Jahre.

Der Alltag in der ambulant betreuten Wohngruppe Goßfelden

Blick in den Flur im 1. Stock
….und im Erdgeschoß

In dieser Wohngruppe leben 10 Personen in einer großen Wohnung zusammen. Alle haben ihr eigenes Zimmer und alle nutzen Küche, Wohnzimmer, den Wohnessraum und Bäder gemeinsam. Morgens beginnt der Tag mit einem Frühstück, dass nach dem individuellen Aufstehen eingenommen wird. Hierbei wird sich unterhalten, die Zeitung gelesen oder der letzte „Tratsch“ besprochen. Bei der Mittagessenvorbereitung kann jeder mitmachen oder es auch nur miterleben. Ebenso ist dies die Zeit für einen gewünschten Rückzug in das eigene Zimmer oder die Teilnahme an gemeinsamen Aktivitäten, z.B. Spielen, Einkaufen, zum Arzt gehen. Nach dem gemeinsamen Mittagessen und der Mittagsruhe findet man sich wieder zum Kaffeetrinken und vereinbarten Aktivitäten wieder. Spazierengehen, Besuch des Familien- und Kulturzentrums gegenüber, Singen und Erzählen lassen die Zeit bis zum Abendessen wie im Flug vergehen. Der Abend klingt dann nach einem gemütlichen Beisammensein aus.

Die Einrichtung der Wohngruppe

Die Zimmer werden von den Bewohnern* nach eigenen Vorstellungen eingerichtet

Die Einrichtung der Wohnung ist selbstverständlich Sache derer, die in ihr leben. Behaglichkeit im eigenen Zimmer zieht mit den eigenen lieb gewordenen Möbeln ein, die jede Mieterin und jeder Mieter für sich mitbringt. Die Gestaltung der gemeinschaftlich genutzten Räume ist eine gemeinsame Aufgabe. Auch diese werden so weit wie möglich mit eigenen, mitgebrachten Möbeln eingerichtet. Zunächst sind sie in dieser Wohngruppe teilweise bereits mit gemütlichen Möbeln durch den Vermieter ausgestaltet. Einige notwendige funktionale Gegenstände sind bereits vorhanden, z.B. Waschmaschine, Trockner. Ebenso ist der Wohnessraum möbliert und mit einer kompletten wohnlichen Einbauküche mit allen nötigen Geräten ausgestattet. Weitere größere Anschaffungen werden bei Bedarf gemeinsam besprochen und bei Umsetzung werden die Kosten auf die Miete umgelegt.

Informationen: St. Elisabeth Verein e.V. Marburg