Projekt Hochwasserschutz für Goßfelden wird aufgegeben: Ungewisser Verfahrens-Ausgang und unkalkulierbare Kosten schon im Vorfeld sind die Gründe

Hochwasserschutz für Goßfelden schwierig – aber möglich, mit diesem Resume verließen die Anwesenden die gut besuchte Bürgerversammlung am 6. Februar 2019 in der Lahnfelshalle Goßfelden.

“ Für den Ausschluss von zumutbaren Alternativen wäre auch zu prüfen, warum der Abriss der alten Brücke keine Alternative ist“ (Anmerkung: aus Verfahrens-Empfehlung des Regierungspräsidiums)

Die Tatsache, dass aufgrund der topografischen Lage Goßfeldens es kein Hochwasserschutzkonzept wird geben können, das allen Gesichtspunkten und den Interessen aller betroffenen Lahn-Anrainer gerecht wird, werden können, leuchtete allen ein. Ein deutlich verbesserter Hochwasserschutz zumindest für einen Großteil der Goßfelder ist nur mit einer Sohlvertiefung der Lahn zu erreichen.

Und genau diese Möglichkeit muss nun „beerdigt“ – oder zumindest auf unbestimmte Zeit vertagt werden.


Herbert Diehl, Florian Vielhauer und Susanne Wolf-Roth vom Regierungspräsidium Gießen standen erneut für Fragen zur Verfügung

Bürgermeister Manfred Apell stellte in der Bürgerversammlung am 17.Juni zunächst noch einmal in gestraffter Form die bisherige, komplizierte Wegstrecke des Projektes „Hochwasserschutz Goßfelden“ vor, um am Ende den für die Gemeindevertretung am 24. Juni erarbeiteten Beschlussvorschlag zu verkünden:

Die Gemeindevertretung der Gemeinde Lahntal beschließt, das Projekt „Hochwasserschutz für Goßfelden“ aufzugeben.

Apell: Dieser notwendige Entschluss stimmt mich sehr traurig. Aber letztlich erscheint inzwischen sich die Einschätzung des Gemeindevorstandes der Gemeinde Lahntal vom Oktober 2018 als zutreffend zu erweisen, dass die Gemeinde Lahntal keine (oder nur eine sehr geringe) Chance hat, über eine Sohlvertiefung einen Hochwasserschutz für Goßfelden zu erreichen, da keine Förderung über die Richtlinie für Gewässerausbau und Hochwasserschutz gegeben ist und die Genehmigungsfähigkeit der Maßnahme nicht abschließend im Vorfeld eines finanziell und inhaltlich anspruchsvollen Genehmigungsverfahrens mit absoluter Sicherheit prognostiziert werden kann.“

Auch die anwesenden Vertreter*innen der Oberen Wasserbehörde und der Oberen Naturschutzbehörde des Regierungspräsidiums Gießen, Herbert Diehl, Florian Vielhauer und Susanne Wolf-Roth, konnten zu dieser Einschätzung keine Möglichkeiten aufweisen, die den gleichen Hochwasserschutz-Effekt, wie die derzeit aussichtslose, aber effektive „Variante 4“ (Sohlvertiefung) hätten.

In der Beratung seitens der Gemeindegremien sollte geprüft werden, ob der Vorschlag des Planungsbüro Sönnichsen & Partner aufgegriffen werden sollte, den betroffenen Bürgerinnen und Bürger die Erarbeitung sogenannter „Objektschutzblätter““ angeboten werden sollte und ob sich die Gemeinde Lahntal an den Kosten dieser Objektschutzblätter beteiligen oder die Kosten gar übernehmen sollte.