Nachdem im Mai vergangenen Jahres vor allem Mitglieder der Gemeindegremien der Einladung zur ersten Informationsveranstaltung zum Thema „wiederkehrende Straßenbeiträge“ gefolgt waren, reichten bei der zweiten Versammlung im Calderner Dorfgemeinschaftshaus die Stühle kaum für die interessierten Bürgerinnen und Bürger. Das Fazit zuerst: Bürgermeister Manfred Apell machte klar, dass keine der beiden Varianten allen Interessen gerecht werde könne. Das wurde auch aus den gut verständlichen Ausführungen der eingeladenen Referenten, Jens Weyer/Kommunalberatung Hertz & Weyer, und Mark Reitmeyer/A.D.N. Consult, deutlich. Im Gegensatz zu den traditionellen einmaligen Straßenbeiträgen, wie sie von der großen Mehrheit der Kommunen bislang erhoben werden, sind die Erfahrungen mit der Variante wiederkehrender Straßenbeiträge bisher noch nicht so breit gesät.
Die „Gretchenfrage“ für die Grundstückseigentümer: Wie bisher einmal eine große Summe für sein eigenes Grundstück zahlen – oder jährlich mit einem deutlich geringeren Beitrag andere Gemeindestraßen mit finanzieren?
Für letztere Variante hob bei einer stimmungsbildenden Abstimmung in der Bürgerversammlung die Mehrheit der Anwesenden den Arm. Aber zunächst einmal, so Parlaments-Vorsitzender Dirk Geißler, müssten die Gemeindevertreter eine Grundsatzentscheidung treffen, ob sie mit dem Modellprojekt Caldern für Lahntal den Weg zu wiederkehrenden Straßenbeiträgen gehen wollen. Das soll in einer der nächsten Sitzungen geschehen. Und die Bürgerinnen und Bürger, das betonte Bürgermeister Apell am Ende der Veranstaltung, werden weiter wie auch an diesem Abend auf dem Weg mitgenommen.