Lahntal bietet Marburg Mitwirkung an der Verkehrswegeplanung an

„Die Gemeinde Lahntal lehnt die Ausweisung der Gewerbegebietserweiterung „G 311“ als Planung im Regionalen Raumordnungsplan Mittelhessen zu Lasten der Gemeinde Lahntal entschieden ab, solange keine umfassende Verkehrsplanung für die Verkehrsströme zu den pharmazeutischen Standorten damit einhergeht.“
So lautet das einstimmige Votum der Lahntaler Gemeindevertretung vom 17. Februar 2022.
Bürgermeister Manfred Apell, betont, dass es Lahntal durchaus bewusst ist, dass die Gemeinde und besonders ihre Bürgerinnen und Bürger vom Wachstum der pharmazeutischen Betriebe profitieren.
Denn für eine große Anzahl Lahntaler Bürgerinnen und Bürger sind diese ein wichtiger Arbeitgeber.
Die Stadt Marburg nehme allerdings einerseits das für sie erfreuliche Wachstum der pharmazeutischen Betriebe zur Kenntnis, kapituliere aber andererseits vor den immer weiter daraus resultierenden verkehrlichen Folgen.
Es werde stattdessen stillschweigend darauf gehofft, dass der Verkehr „schon seinen Weg“ finden wird – und das zu Lasten der Nachbargemeinde Lahntal.

Bereits
das vorhandene Gewerbegebiet „Görzhäuser Hof“ ist verkehrlich
nur unzureichend erschlossen. Mit Marburg verbindet dieses
Gewerbegebiet einzig die Landesstraße L 3092. Und diese kann die
bereits jetzt schon bestehenden Verkehrsströme nur sehr begrenzt
aufnehmen.
Deswegen sei Lahntal, so Apell, wie schon wiederholt gegenüber der Stadt Marburg betont, bereit, an einer auch für die Nachbarkommunen angepassten Verkehrsplanung mitzuwirken, um eine Lösung für die verkehrliche Erschließung zu erreichen. Eine solche Verkehrsplanung könne jedoch nur durch die Stadt Marburg initiiert werden.

Solange es keinen umsetzbaren Verkehrswegeplan für den westlichen Bereich Marburgs gibt, sollte eine Gewerbegebietserweiterung G 311 daher nicht in den Regionalplan Mittelhessen Aufnahme finden.