In der bis auf den letzten Platz gefüllten Lahnfelshalle Goßfelden hatte Eugen Reichwein, Regionalbevollmächtigter für Hessen Mobil, mit einigen Kollegen im Rahmen einer Bürgerversammlung am 21. November über den Stand des Bauvorhabens „B 252 neu / Anschluss B62“ informiert.
Im Anschluss standen die Fachleute für Fragen zur Verfügung – und davon gab es genügend.
Bei seiner Begrüßung dankte Bürgermeister Manfred Apell, dass Hessen Mobil erneut zu einer Informationsveranstaltung nach Lahntal gekommen sei. Bernhard Klöpfel vom Dezernat Bau, betonte, dass Hessen Mobil auch im weiteren Fortgang des Projektes bei Bedarf für derartige Veranstaltungen auf Wunsch nach Lahntal komme.
Zunächst wurden den Bürgerinnen und Bürgern auf der Leinwand noch einmal die wichtigsten Daten und Fakten sowie der Fortgang des Gesamtprojektes, aber insbesondere des für Lahntal bedeutsamen zweiten Bauabschnitts Süd, präsentiert.
Bei den anschließenden Bürgerfragen stand insbesondere die besondere Belastung im Bereich Sarnau-Bahnhof im Mittelpunkt des Interesses. Die im Zusammenhang mit den Arbeiten zur Verlegung der Gasleitung und den intensiven Erdtransporten zur und nun wieder von der „Erdhalde“ bei Göttingen verbundenen Verkehrszuwächse haben, so eine Bürgerin, für die Anwohner die Situation unerträglich werden lassen.

Die Verlegung der Kurhessenbahn-Trasse ab dem Frühjahr 2020 werde diese Belastungen aufrecht erhalten. Um sich eine Vorstellung von dem bevorstehenden zusätzlichen Lkw-Aufkommen zu machen: Im Bereich der Bauabschnitte II und II erfolgen 350.000 Kubikmeter Erdbewegungen, die von Norden in den Süden der Baustellen transportiert werden müssen. Das ist gleichbedeutend mit 35.000 Lkw-Fahrten á 10 Kubikmeter pro Fuhre! Auf Fragen zu Lärmschutzmaßnahmen im Bereich Sarnau teilte Eugen Reichwein den Fragestellern mit, dass das vorhandene und damit rechtskräftige Baurecht keine Lärmschutzmaßnahmen hier vorsehe. Basis für diese Entscheidung sei eine Verkehrsprognose bis zum Jahr 2020; nur wenn sich herausstelle, dass diese Prognose „fehlgeleitet sei“, also mehr Verkehr entstehe als eingeplant, wäre ein Nachrüstung mit Lärmschutzmaßnahmen zulässig – und auch damit zu finanzieren. Der Hinweis auf einen vorgesehenen Lärmschutzwall, 3,50m über künftigem Straßenniveau, war für die Bürger nur ein schwacher Trost.
Zur Frage nach einem Verkehrs-Umleitungskonzept für die voraussichtlich 2- bis dreiwöchige Vollsperrung der B62 im Herbst 2020, bedingt durch die Arbeiten an der Kurhessenbahn, konnte Hessen Mobil derzeit noch keine konkreten Aussagen machen. Es sollen in diesem Zusammenhang aber auch rechtzeitig entsprechende Verkehrshinweise angebracht werden, die auf Ausweichstrecken hinweisen werden.
Auch der Goßfelder Kreisel führte zu einigen Fragen zur Neigung, Radius und Wasserablauf. Für große Auflieger-Lkws heißt es da schon, konzentriert lenken, aber das sei gewollt und führe zur Tempo-Reduzierung. Der Wasserabfluss vom Kreisel werde, so Hessen Mobil, nach den Berechnungen auch bei Starkregen bewältigt. Durch das unterschiedliche Niveau der angebunden Straßen macht der Kreisel auch einen nicht zu umgehenden „schiefen Eindruck“.
Nicht alles, was die Fragesteller und Fragestellerinnen wissen wollten, ließ sich durch Hessen Mobil beantworten. Sowohl der Wunsch nach einer Tempo 30-Ausweisung in kritischen Bereichen während der Bauphase als auch generell verkehrslenkende Maßnahmen für die 4 Jahre bis zur Fertigstellung des 3. und letzten Bauabschnitts (geplant 2023), fallen in die Zuständigkeit der Straßenverkehrsbehörden.
Bürgermeister Apell kündigte an, zu derartigen Fragen im Januar des neuen Jahres zu einer gesonderten Veranstaltung einzuladen.
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