Unser Steuermann ging von Bord…….

Bürgermeister Manfred Apells letzte Amtszeit endete am 19. Januar 2023

Nach rund 30 Jahren im Amt des Lahntaler Bürgermeisters sagte Manfred Apell im Bürgerhaus Caldern „Tschüs“. Unter den zahlreichen Gästen waren Weggefährten und Gäste aus Politik, Gesellschaft, aus Vereinen und Verbänden. Eine Reihe von ihnen sind im Laufe der Zeit darüber hinaus auch Manfreds Freunde geworden. Das konnte man aus den herzlichen Begrüßungen entnehmen.

Trotz lockerer Atmosphäre ging es natürlich nicht ganz ohne „Protokoll“; Aga Sauerwald führte durch den Abend und bat jeweils auf die Bühne.

Alle Fotos: Markus Farnung

Die Bang-Haus-Swing-Combo war ein Garant dafür, dass die meist launig gehaltenen Beiträge der Redner aufgelockert wurden.

Nach 5 Wahlperioden in Bürgermeister-Verantwortung hieße es Eulen nach Athen zu tragen, an dieser Stelle die zahlreichen Projekte, die Manfred Apell initiiert, dafür geworben und schließlich mit parlamentarischer Zustimmung umgesetzt hat, aufzuzählen.

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden der Gemeindevertretung, Thomas Rößer, ließen Landrat a.D.

Robert Fischbach und Gemeindevertreter Dr. Claus Opper die Ära Apell aus einem sehr persönlichen Blickwinkel Revue passieren, denn sie verbindet neben langen gemeinsamen politischen Jahren auch das Hobby der Fotografie.

Herzliche Worte fanden auch die Bürgermeisterin von Sussargues, Eliane Lloret und ihr Bürgermeister-Kollege aus Stara Kiszewa Marian Pick, den Partnergemeinden Lahntals.

Manchen Schmunzler erzeugten die Beiträge der Nordkreis-Bürgermeister Peter Funk/Münchhausen und Kai-Uwe Spanka/Wetter. Zusammen mit Lahntal habe man ja auch den Spitznamen „Nordkreis-Mafia“ getragen. In manchen Dingen auch verstärkt durch Cölbe, für die Dr. Jens Ried ebenfalls auf die Bühne kam.

Besondere Dankesworte fand für den Hessischen Städte- und Gemeindebund dessen Geschäftsführer, Dr. David Rauber.

Landrat Jens Womelsdorf kam es dann zu, Bürgermeister Manfred Apell zu verabschieden und seinem Nachfolger Carsten Laukel alle guten Wünsche mit auf den Weg zu geben.

Bürgermeister Laukel dankte seinem Amtsvorgänger vor allem dafür, dass er ihn in den letzten Wochen und Monaten bereits in die wichtigsten Entscheidungsprozesse eingebunden habe. Das erleichtere ihm den Start ungemein.

Das protokollarisch letzte Wort blieb Manfred Apell vorbehalten. Er räumte zunächst einmal auch mit Blick auf Carsten Laukel mit den symbolischen „großen Schuhen“ auf, die nun auf ihn warten sollten. „Das ist alles Quatsch“, so Manfred. Er werde seine eigenen Schuhe haben und nutzen.

Manfred Apell wäre nicht Manfred Apell, wenn er diese letzte offizielle Gelegenheit im Amt ungenutzt gelassen hätte, zumindest stichwortartig seine Herzensprojekte in den langen Jahren seiner Amtszeit anzureißen:

Ausbau der Kinderbetreuungsangebote, Aufbau einer anerkannten Seniorenarbeit, drei florierende Dorf-Cafès, den Bürgerbus. Nicht zu vergessen die Betreuungseinrichtungen für ältere Menschen „Krafts Hof“ in Sterzhausen und in der Neuen Mitte in Goßfelden. Das Gesundheitszentrum dort geht ebenfalls auf seine Initiative zurück. Das große Thema des Hochwasserschutzes wurde mit Projekten wie den Lahndeichen in Sarnau, den Furkationsrinnen in Sterzhausen sowie der Aktivierung der Lahn-Altarme zwischen Caldern und Sterzhausen voran gebracht.

Auf zwei Vorzeige-Projekte an den Feuerwehrstandorten in Goßfelden und zuletzt Caldern sei er ebenfalls stolz.

Unter „unvollendet“ stehen für ihn der neue Feuerwehr Standort in Sterzhausen und das Haus am Wollenberg auf der Agenda. Beides habe ihn sehr belastet.

Wenn er die Zeit im Lahntaler Rathaus zusammenfasse, so könne er aber aus voller Überzeugung sagen, dass es ihm eine große Freude war, für Lahntal, seine Menschen habe arbeiten zu dürfen.

Zitat: „Es war ein Privileg und eine Ehre. Und ich war gerne ihr Bürgermeister“.

Für den SPD-Ortsverein Lahntal dankten dessen Vorsitzende Joachim Muth und Rainer Kieselbach ihrem Genossen.

Manfred habe trotz der Warnung eines prominenten SPDlers, „wer Visionen habe, solle zum Arzt gehen“, eben auch solche gehabt, seine Mitstreitenden von vielen überzeugen und diese dann umsetzen können.

Für den Unruhestand gaben sie ihm zwei Dinge mit auf den Weg: Den nächsten Termin – aber den rein privater Natur für ein Whisky -Tasting – dazu eine Flasche eben jenes Getränks zur Ergänzung der Hausbar des bekennenden Whisky-Fans.

Und dann war der Weg frei fürs Buffett…….