„Lahntal – hier fühl ich mich gut aufgehoben“ – Angelika Löber stellte sich Bürgerfragen im Roten Café

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Rotes Café Lahntal“ hatte der SPD-Ortsverein Lahntal in das Begegnungscafé Neue Mitte Goßfelden zu einem Diskussionsabend, diesmal mit der SPD-Landtagsabgeordneten Angelika Löber, zum Thema „Lahntal – hier fühl ich mich gut aufgehoben“ eingeladen.
Nach einleitenden Worten der Ortsvereinsvorsitzenden Patricia Agricola waren in der gut besuchten Veranstaltung natürlich auch die erschreckenden Vorfälle in Chemnitz ein Thema. Dass Marburger Genossinnen und Genossen, die mit unserem Bundestagsabgeordneten Sören Bartol an der Demo gegen rechts teilgenommen hatten, massiv bedroht und teilweise verletzt worden waren, löste bei den Gästen Entsetzen aus.

 

 
Rotes Café 3.9.2018, Fotos Rainer Kieselbach - Kopie

 

Dennoch dürfe man sich nicht hinter dem Mob verstecken und müsse weiterhin gegen Fremdenhass und rechte Gewalt „Flagge zeigen“, war die einhellige Meinung. Dass nach den bevorstehenden Landtagswahlen in Bayern und am 28. Oktober in Hessen künftig AFD-Agitationen auf Abgeordnetenbänken zur Realität werden, erfordere von den demokratischen Parteien, einen Schulterschluss über Wahlergebnisse hinweg.
Dieser Schulterschluss werfe, so aus der Diskussionsrunde, die Frage auf: „Wer ist aktuell die (politische) Mitte“? Die Mitte ist die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger, die sich von den von ihnen gewählten Mandatsträgern ernst genommen und in ihren Sorgen und Nöten verstanden wissen. Wutbürger zu sein, ist zwar legitim. Dieser Wut oder seinem Missfallen dürfe man aber ausschließlich mit demokratischen Mitteln, also unter anderem gewaltfrei, Ausdruck verleihen. Veranstaltungen wie das Konzert zahlreicher prominenter Künstler jetzt in Chemnitz unter dem Slogan „Wir sind mehr“ habe eindrucksvoll gezeigt, wie das geht.

 

 
Auch bei den bevorstehenden Landtagswahlen gelte es, so Angelika Löber, durch eine sozial-gerechte und an den Bedürfnissen der Menschen orientierten Politik, realistische Angebote zu machen, die ein Wahlkreuz bei populistischen Rattenfängern verhindern.
Forderungen, wie zum Beispiel nach Gebührenfreiheit für Kita-Plätze, müssen einhergehen mit Qualität durch verbesserte Personalschlüssel. Und das sei, ebenso wie die Frage nach gerechten Straßenbeiträgen oder deren gänzlichem Wegfall Aufgaben, die nur durch ein erhebliches finanzielles Engagement der Landesregierung zu lösen seien. Bisher sind es bei den Vorstellungen des Landes am Ende die Kommunen, die mit der Finanzierung im Regen stehen gelassen werden. Hier werde eine Landesregierung mit der SPD bessere Lösungen präsentieren.

 
Rotes Café 3.9.2018, 02, Fotos Rainer Kieselbach - - Kopie

 
Generell gilt es „Zukunft jetzt zu machen“, fordert Angelika Löber. Sie engagiere sich dafür auf vielen Ebenen, vor allem auch in ihrem eigenen heimatlichen Umfeld nahe an den Menschen, in Verbänden und Institutionen, u.a. dem DRK, in AWO und VdK. In Wiesbaden sei sie inzwischen dafür bekannt, auch unbequeme Dinge in Debatten auf den Punkt zu bringen. Verantwortungsvolle Lösungen im Bereich Ökologie, bezahlbarem Wohnraum sind drängend und werden von den Bürgern von den von ihnen gewählten Mandatsträgern zu Recht erwartet.
„Ein besonderes Augenmerk bei meiner Arbeit lege ich mit der SPD auch auf die Stärkung und Entwicklung des ländlichen Raums. Dazu gehört, dass ein von der Einwohnerzahl unabhängiges Grundangebot öffentlicher Einrichtungen in allen Teilen des Landes vorhanden sein muss. Lahntal ist ein gutes Beispiel dafür, wie das funktioniert“.

 

 
Und deshalb fühle sie sich in Lahntal auch so wohl; „hier gibt es das, was ich für meine aktuellen Lebensbedürfnisse brauche“. Die Infrastruktur ist für eine Gemeinde dieser Größenordnung hervorragend. Und auch für spätere Jahre sehen die Voraussetzungen für ein „gut älter werden“ in Lahntal gut aus. Eine intakte Umwelt, ein gutes Miteinander der Menschen unterschiedlicher Altersklassen und Nationalitäten in Lahntal, ein Gefühl des „gegenseitigen Kümmerns“ lasse sie mit Überzeugung sagen: In Lahntal fühl ich mich gut aufgehoben!